Als Bachelorstudent hatte ich 2014 das Privileg einen Vortrag Wolfgang Wippermmanns an der Universität Trier organisieren und mit ihm am Abend bei einem Bier auch Persönliches diskutieren zu können.
Als einziger Doktorschüler Noltes, den er seinen missratenen Lehrer nannte, war Wippermann mitverantwortlich für die Herausarbeitung verschiedener Faschismen und deren Analyse im Kontrast zur politikwissenschaftlichen Totalitarismus- oder Extremismustheorie. Außerdem wirkte er in der Erforschung des Antiziganismus und war, so Wippermann schmunzelnd, der wohl einzige deutsche Hundehistoriker.
Unübertroffen ist mMn seine Einführung in die vergleichende Faschismusforschung.
Mein Lieblingsausschnitt seines in Trier gehaltenen Vortrags:
„Als Letztes ist es alles sehr schön was ich gesagt habe. Aber letztenendes können Sie es auch vergessen. Wir können Faschismusforschung machen bis wir schwarz werden oder braun oder wie auch immer. Wichtig ist: Was ist wichtiger als Faschismusforschung? Antifaschismus! […] Faschismusforschung sollte immer eine antifaschistische Zielsetzung haben. Und jetzt ist die Zeit erreicht, wo wir wieder mehr Antifaschismus machen sollten, auch in der Tat als Faschismusforschung.“
RIP Prof. Dr. Wolfgang Wippermann